Micha hat schon so einen Porter (Träger) engagiert, in der Hoffnung, ohne Gepäck besser voran zu kommen. In Jagat, das ist am Ende der zweiten geplanten Etappe entschied er jedoch lieber kein Risiko einzugehen. Er bleibt jetzt zwei Tage in Jagat, in einer sehr netten Lodge um sich zu erholen und wird dann von seinem Porter, einem sehr netten jungen Mann abgeholt und zurück nach Besisahar gebracht. Entweder mit dem Jeep oder zu Fuß, aber dann auf jeden Fall mit dem ortskundigen Porter.
Es muss sich niemand Sorgen machen, Micha ist sehr gut untergebracht. Er kann sich dort rundum betreuen lassen. Von Besisahar nimmt er einen Bus nach Pokhara. Das ist nicht sehr weit. In Pokhara, einem großen Ort an einem See gelegen treffen wir uns auch wieder. Wenn ich dort ankomme haben die vermutlich schon kein Bier mehr.
Weder Micha noch ich haben hier Handyempfang. Er wird sich melden, sobald er wieder einen Internetzugang findet.
Der Bauch wird später weniger...
Man trifft eigentlich immer nette Menschen, die man nach dem Weg fragen kann.
Der zweite Teil der heutigen Strecke, den ich ja nun allein gehen musste, war wirklich schwierig. Das lag zum Teil auch am Regen, der die Steine glitschig werden ließ und das Klettern mit meinem zwanzig Kilo Rucksack nicht gerade leichter machte. Immer wieder begegneten mir auch andere Trecker, die meisten mit Portern. Die sind zwar nicht teuer und die Menschen sind auch froh über den Job, ich will es aber trotzdem lieber allein schaffen. Mein GPS war heute, vermutlich wegen der hohen Berge und tiefen Schluchten etwas ungenau. Der Weg ist jedoch auch ein bisschen ausgeschildert und führt letztlich immer an einem Fluss entlang. Ich sitze jetzt in meinem Zimmer, in der Lodge, es ist 16:45h und schon stockfinster draußen. Wohl vor allem wegen des Wetters.
Hier sind noch jede Menge andere Trecker eingecheckt. Ich will gleich mal versuchen etwas zu Essen zu bekommen.
Gestern war ich lange auf, erst gegen 21:00h bin ich in den Schlafsack. Im Gemeinschaftsraum der Lodge lernte ich Udo und Heinrich aus Lühnen kennen. Die waren natürlich enttäuscht, als ich ihnen von Micha erzählte, den ich erst am gleichen Tag zurücklassen musste. Die Welt ist ein Dorf. Außerdem war da noch eine Crazy Woman aus Neuseeland, so stellte sie sich vor und ich wollte ihr nicht widersprechen. Und ein eher ruhiger Franzose, der mit Gepäck doppelt so weit und vermutlich auch schnell gelaufen ist wie ich. Für einen Franzosen besonders mutig hat er sogar den Local Wine probiert. Ein wirklich übles Gesöff. Heinrich hat in Erfahrung gebracht, das es kaum eine Chance auf einen Flug von Jomsom nach Pokhara gibt. Meine Möglichkeiten abzukürzen schränkt das etwas ein. Ich habe trotzdem Zeit genug. Es ist jetzt 6:30h und schon hell draußen. Morgen will ich früher los.
Mein heutiges Ziel ist Bagarchhap, am Ende der Dritten geplanten Eteppe.
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